Meine Objekte entspringen dem Anliegen, nachhaltig im Sinn von Material und Form zu gestalten. Ich verwende zeitgenössische Werkzeuge und schöpfe aus dem Wissen über unterschiedliche Traditionen im Kontext einer globalisierten Kultur. Mein wichtigster Impulsgeber ist dabei der Dialog zwischen Ost und West

Mein Vokabular der Formensprache

Die Pole zwischen denen meine Arbeit pendelt heißen Serie und Einzelstück, geometrische Strenge und Motive aus der organischen Natur sowie Funktionalität und Objektcharakter respektive Narration.

Ich arbeite mit einer Reihe sich wiederholender Formen. Dazu gehören „generic shapes“ oder „Archetypen“ von Gefäßen, wie Tee-, Reis-, Suppenschalen und Bechern bis hin zu Formen wie den Ovalvasen, die in immer neuen Variationen von mir „eingekleidet“, also in Farbe und Dekor variiert werden. So lassen sich meine Kreationen aus verschiedenen Jahren gut miteinander kombinieren. Damit fühle ich mich der japanischen Tischkultur verbunden, die im Gegensatz zur westlichen aus ganz unterschiedlichen Stücken – zartes Porzellan, feinst bemalt, dazu grob gefurchte Platten aus dunklem Steinzeug und andere kontrastierende Elemente – nach Jahreszeit abgestimmte Kompositionen arrangiert. 
Meine technische und formale Expertise findet seit einigen Jahren auch in industriell ausführbaren Entwürfen ihre Möglichkeiten. Dafür habe ich mein handwerkliches Repertoire mit dem Einsatz von Computerprogrammen, 3D-Zeichnen und Rapid Prototyping für Modelle sowie 2D für die Erstellung von Siebdruckvorlagen für Dekore ausgebaut. Diese unterschiedlichen Kenntnisse - traditionelle wie die von neuen Technologien - helfen mir dabei, im besten Sinne alltagstaugliche Produkte zu gestalten, die eine lange anhaltende Gültigkeit besitzen und zudem eine zeitgenössische Formensprache sprechen.
Als Gegenpol zu meinen seriellen Objekten fertige ich auch Unikate an, meist narrative Gefäße, mit denen ich meine persönlichen Reflexionen auf verschiedene Themen der Zeitgeschichte formuliere.

De Stijl, Shaker, Östliche Einflüsse

Seit mehr als drei Jahrzehnten führe ich eine intensive Auseinandersetzung  mit ostasiatischem Porzellan und Keramik. Bernard Leachs legendäres „A Potter’s Book“ war für mich Lehrbuch und Inspiration. Seine Texte zählen zu meinen ersten Begegnungen mit Teekultur und östlicher Gedankenwelt.

Ein Stipendiensemester an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam und die Einflüsse von De Stijl, dem holländischen Pendant zum Bauhaus, weckten bei mir die Liebe zur Geometrie. Studien- und Arbeitsaufenthalte in Japan und China vermittelten mir sowohl technisches Wissen als auch Anregung für verschiedene Serien der vergangenen Jahre. Mein Studium in Kyoto hat mich mit einer vielfältigen keramischen Tradition vertraut gemacht, die von Teekultur in Verbindung mit Zen geprägt ist und durch Asymmetrie, Reduktion, ja „Ärmlichkeit“ besticht. In Jingdezhen, der historischen Porzellanmetropole Chinas und der Welt, habe ich diverse Techniken und Stile chinesischen Ursprungs kennengelernt und mich mit der Symbolik der traditionellen Porzellanmalerei befasst. Gleichfalls experimentiere ich seit vielen Jahren mit Neuinterpretationen klassischer chinesischer monochromer Glasuren der Sung-Zeit wie beispielsweise Temmoku, mittels heimischer Materialien wie Erden, gemahlenen Gesteinen und Holz- und Pflanzenaschen.
Zusätzlich habe ich mich mit dem Repertoire der europäischen Porzellanmanufakturen beschäftigt. Weitere Maßstäbe sind für mich die schlichte Schönheit und Präsenz der Produkte der amerikanischen Shaker-Kommunen, der Wiener Werkstätte sowie jener des Bauhauses als wegweisender Ausdruck der Moderne. Manchen meiner Objekte lässt sich durchaus eine Verwandtschaft mit Modellen Josef Hoffmanns nachsagen, auch wenn das von mir ursprünglich gar nicht beabsichtigt war. Nicht zuletzt beeinflusst hat mich das aus Skandinavien und Italien stammende Design der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 

Credo

Seit meiner Studienzeit an der Linzer Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung interessiere ich mich für Themen alternativer Lebensformen und gesellschaftlicher Utopien, auf meine Arbeit bezogen besonders wenn es darum geht, notwendige Dinge des täglichen Gebrauchs zu schaffen, die längere Gültigkeit besitzen sollen. Dem schnellen Verschleiß aller Dinge in einer Gesellschaft, die auf stetem Wachstum und Konsum basiert, etwas Dauerhafteres entgegen zu setzen, war für mich von Beginn meiner gestalterischen Tätigkeit an eine bestimmende Grundregel. Seit mehr als zehn Jahren brenne ich daher meine Keramik mit Ökostrom. Ein abgewandelter Satz Bernard Rudofskys begleitet mich dabei seit vielen Jahren: „Keine neue Gestaltungsweise, eine neue Lebensweise tut not.“